Punktlos

Die Hocker im Trockner sind Loser
Mit Schirmen, die schützen den Anzug, ganz
Grau wie der Himmel, so üblich es ist
Hier bei uns, in dem Land mit den Bergen
Das Zäune hier baut mit Klingen die hängen
So fest dass sie kleben an Händen wie deinen
Sonst gibt’s hier nicht viel
Entpunktet geschrumpelt
Kein Platz hier für Punkte, ich sollte stürmen die Bude
Mehr Platz für mehr Worte, doch tu ich es nicht
Bin auch nur ein Feigling, sich beugend der Macht
Nehm Kohle dafür und sauf dann den Wein
Den billigen mein ich, für mehr reicht es nicht
Entpunktet das Ganze, um sparsam zu sein
Warum nur ist keiner hier wütend und streikt
Beschwert sich darüber, dass es zum Leben kaum reicht
Nur billigen Suff, kann Mensch sich hier leisten
Wenn nicht, dann fließt noch das Wasser vom Quell
So stolz drauf sind alle, ich versteh das nicht ganz
Worum geht es denn hier, es kann doch nicht sein
Dass Überleben uns reicht mit Wasser vom Quell
Wenn klar ist da gibt es mehr noch zu holen, für alle uns hier
Entpunktet sind wir, Rebellen von gestern
Da muss noch was sein, das hochbringt uns wieder
Raus aus dem Trockner, genug ist’s mit Hocken
Jetzt reicht’s uns, wir stürmen das Land mit den Bergen
Verkleidet mit Punkten so groß wie Melonen
Und holen uns Recht, das uns keiner gibt
In Sprachen, die keiner hier spricht oder will
Gerecht soll’s hier sein, leere Worte sind das
Wer soll denn gestellt sein auf gleich und so gleich
Wenn gleich wir nicht sind
Da bist du ganz klar, du spielst uns
nichts vor, du zeigst uns klar auf
Wo wir stehen und wo du, das ist schon gerecht
Dann weiß ich genau wo ich steh, wo du
Von Beginn an entpunktet, am Start schon im Minus
Das hol ich schon auf, du machst es nicht leicht mir
Doch kämpfen, das kann ich, das hast du erfahren
Es geht immer weiter und hört niemals auf


Vlatka Frketić, textet seit Wochen intensiv auf
www.jedentag1gedicht.net